In meinen Behandlungen in meiner Tierheilpraxis stelle ich immer wieder fest, dass ein Großteil der Hundebesitzer Ihre Hunde BARFEN, dabei werde ich oft gefragt, ob diese Art der Hundeernährung – der Trend BARFEN “richtig” sei…..?!

BARFEN – Ursprung

BARFEN wird häufig mit ursprünglicher Ernährung, wie die Wölfe es praktizierten propagiert. Doch mit welchem Tier leben wir heute in unserem Haus zusammen? Durch die Domestizierung wurde vor 135000 Jahren der Wolf zum Hund. Ist somit diese Ernährungsform für unsere Haushunde passend?

Ernähung des Wolfes – BARFEN

Verzehr von kompletten Beutetieren. Natürlich “roh” und nicht gekocht;-), inklusive der Mageninhalte des Beutetieres mit pflanzlichen Bestandteilen. Der Fleischanteil war deutlich höher als der pflanzliche Anteil beim Verzehr eines Beutetieres. Dies war auch notwendig, denn der Wolf lebt nicht wie unser Hund in der Comfortzone auf unserem warmen Sofa und bekommt auch seine Nahrung nicht einfach von uns Menschen serviert. Der Wolf hat aufgrund seiner Lebensumstände, hohe Anforderungen an seinen Organismus und einen besonders hohen Proteinanteil in seiner Ernährung.

Protein ist notwendig zur täglichen Energiebereitstellung, denn ohne ausreichende Proteinversorgung des Körpers, wäre der Wolf mit seinen Lebensbedingungen nicht überlebensfähig. Somit ist BARFEN, wenn Sie denn einen Wolf zu Hause haben wahrscheinlich passend.

Ernährung des Haushundes – BARFEN

Wie schon erwähnt, sind die Lebensbedingungen für die meisten unserer Haushunde ein bisschen luxuriös. Unsere Hunde leben in unserem beheizten Haus, brauchen keine weiten Strecken zurücklegen um einen prall gefüllten Futternapf vorzufinden und zum Teil beschränkt sich der tägliche Bewegungsraum auf Haus und Garten und 1mal pro Tag einem ausgedehnten Spaziergang. Somit hat unser Hund einen viel geringeren Eiweißbedarf als der Wolf. Es können sogar bei dauerhaftem Eiweißüberschuß in der Ernährung des Hundes gesundheitliche Probleme entstehen. Hyperaktivität, evtl. Nierenschäden oder Wachstumsstötungen, Hormonelle Störungen und auch Hauterkrankungen haben häufig einen dauerhaften Proteinüberschuß als Ursache.

Für unseren heutigen Haushund ist grundsätzlich nichts gegen eine Rohfütterung, das BARFEN einzuwenden, jedoch das Mischungsverhältnis von Fleisch, Getreide und Gemüseanteil ist unbedingt an unsere domestiziertzen Hunde anzupassen. Wie das Mischungsverhältnis “sein sollte” ist individuell festzulegen, je nach den Lebensumständen des Hundes.  Ein Ernährungsberater für Hunde oder auch eine Fachkraft für Hundegesundheit und Pflege ist zur Erstellung eines Ernährungsplanes für Ihren Hund der passende Ansprechpartner und hilft Ihnen bei der passenden Zusammenstellung der Nahrung für Ihren Hund. Gerne auch mit BARFEN als Rohfütterung.

Fazit zum Trend BARFEN

BARFEN ist weder eine “gute” noch “schlechte” Ernährungsform für unsere Haushunde.
Je nach Rasse, Haltungsbedingungen, Witterung und Leistunganforderungen der Hunde kann BARFEN die passende Ernährung für Ihren Hund sein. Dies kann ein erhöhter Energiebedarf durch Leistungssport wie z.B Schlittenhunderennen, ect. oder auch eine auschließliche Haltung im Freien bei jeder Witterung bedeuten.